Muzinose / Muzinbläschen

Viele Shar Pei leiden an den sog. Muzinblasen (oft auch idiopathische Muzinose genannt). Die Muzinblasen gehören zum Krankheitsbild von SPAID.

Betroffen von der Bläschenbildung ist vor allem Kopf und Beine. Diese Blasen können von allein aufbrechen, durch normales kratzen des Hundes, durch Spiel mit Artgenossen, Reibung durch Halsband etc.


Sollte euer Shar Pei genäht oder getackert werden müssen (Unfall, Beisserei etc.) und der Tierarzt wundert sich über die klebrige, klare Flüssigkeit die austritt... das ist das Hyaluron.


Abwischen, sauber und trocken halten.  Shar Pei haben aufgrund des Hyaluron eine sehr gute und schnelle Wundheilung.
Die Muzinblasen können zu Haarausfall, massivem Juckreiz und zu Sekundärinfektionen führen. Gerade im Fellwechsel platzen die vorhandenen Muzinblasen recht gern. In diesen Fällen sollte die tägliche Pflege noch intensiver durchgeführt werden.

Diese Muzinblasen sind genau genommen eine Überproduktion Hyaluron. Dieses Hyaluron gibt der Rasse die klassisch dicke Schnauze, sowie die faltige lose Haut.
Jeder Shar Pei überproduziert Hyaluron. Es kommt allerdings nicht bei jedem zur Muzinose.


Produziert ein Shar Pei zuviel Hyaluron kommt es zur Bläschenbildung. Diese Blasen sind voll mit Hyaluron und können in kleinere bis größeren Muzinblasen enden.


Beim Öffnen (oder aufplatzen) der Blasen tritt eine klebrige, klare / helle Flüssigkeit aus. Oftmals geht ein starker Juckreiz, sowie ein unangenehmer Geruch einher. Das Fell wird verklebt und verhärtet sich. Oftmals hängt der Fellwechsel mit dem Platzen der Muzinblasen zusammen.







 Behandlung

Bei der Behandlung der Muzinblasen ist folgende Reihenfolge einzuhalten:
   1. Reinigung
   2. Desinfizierung
   3. Sauber und trocken halten

Reinigung & Desinfizierung
Wenn sich die Bläschen öffnen, muss die betroffene Hautpartie umgehend gereinigt und desinfiziert werden. Die offenen Stellen bieten sonst eine optimale Angriffsfläche für Allergene, Bakterien und (Hefe-)Pilzen. Die Stellen auch im weiteren Verlauf sauber und trocken zu halten.

Die Reinigung und Desinfizierung kann mit einer Jodlösung, Octenisept, Betaisodona Lösung, kolloidales Silber etc. vorgenommen werden.

weitere Behandlung
Die Bläschen müssen nicht nur desinfiziert, sondern auch ausgetrocknet werden.

Die betroffenen Stellen müssen so sauber und trocken gehalten werden wie es möglich ist.
Lecken und kratzen durch den Hund, sollte so gut wie möglich unterbunden werden. Der Juckreiz läßt bei den meisten Hunden nach, sobald die Blasen gereinigt wurden.
Umso mehr Blasen zum Platzen gebracht werden, umso schlimmer wird die ganze Sache.
Bakterien können sich einnisten, Entzündungen entstehen. Dies gilt es auf jeden Fall zu vermeiden.

Eine tägliche Reinigung und Desinfizierung ist ein Muss. Im Anschluss daran können Mittel wie 

   - antibiotischer Puder
   - Zinksalbe
   - Propolissalbe (oder Tinktur)
   - kolloidales Silber
verwendet werden, um das Abklingen zu beschleunigen.

Pflege bei Hunden mit starken Problemen

Bei Hunden die besonders stark von der Muzinose betroffen sind, sollte die Hautpflege besonders ernst genommen werden. Die betroffenen Stellen sind stets sauber zu halten (tägliches Abreiben mit einem Tuch, mit Apfelessig-Wasser, Wasserstoffperoxid).
Hautfalten wie z.B. an Hals, Nacken, Sprunggelenke und Achselhöhle sind ebenfalls zu berücksichtigen und sauber zu halten.

Hautbarriere unterstützen
Zudem sollte eine intakte Hautbarriere unterstützt werden. Dies kann über Fütterung von Ölen (Nachtkerzenöl, Schwarzkümmelöl, Hanföl) und Kräuter-Mix erreicht werden. Zusätzlich kann ein geeignetes Spot-on die Hautbarriere verbessern. Bierhefe kann verfüttert werden, solange der Hund nicht allergisch darauf reagiert (oder schnell zu Hefepilz-Infektionen neigt)

Als Spot-on zur Wiederherstellung der Stärkung der natürlichen Hautbarriere kann ich aus persönlicher Erfahrung folgende Produkte empfehlen:
   - Dermoscent PYOspot
   - Dermoscent Essential 6
   - Virbac Allerderm Spot on

Das Spot-on  von Dermoscent habe ich selbst schon sehr empfindlichen Hunden empfohlen und wurde ohne Probleme vertragen. 



Ernährung:
Wie oben bereits erwähnt, kann über die Zufütterung von Nachtkerzen-, Schwarzkümmel- oder Hanföl die Haut gestärkt werden. Sollte der betroffene Shar Pei eine Erkrankung an Leber oder Niere habe, bitte vor der Verfütterung der Öle sich eingehend informieren, damit es für den Hund nicht schädlich ist.

Bei der Fütterung ist darauf zu achten, dass diese Zucker- und möglichst getreidefrei erfolgt. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel (Hyperglykämie) begünstigt nämlich die weitere Produktion von Hyaluron.
Die Zufütterung von Glucosamin kann ebenfalls helfen die weitere Hyaluronproduktion zu stabilisieren.

Cortison:
Bei starken Muzinblasen, die ständig aufplatzen, sich schnell entzünden und zu Infektionen ausarten und u.U. zu häufig wiederkehrenden Fieberschüben beitragen, könnte eine Behandlung mit Cortison sinnvoll sein.

Wenn möglich, wie hier bei den Muzinblasen, kann auch eine Cortisonsalbe (0,5-1%) versucht werden.
Falls nicht, wäre über eine Gabe Prednisolon nachzudenken. Dr. Linda Tintle spricht davon, in besonders schweren Fälle alle 3-4 Tage ca. 5mg Prednisolon zu verabreichen, um die Menge an Hyaluron in der Haut zu normalisieren bzw. die Produktion von Hyaluron kurzzeitig herunterzufahren. 
Grundsätzliches zum Einsatz:
Auf Cortison sollte beim Shar Pei weitgehend verzichtet werden. Cortison baut das Fettgewebe und die Muzin-Einlagerungen in den Hautfalten ab. Ein Grund warum der Nasenschwamm bei vielen Shar Pei nach einer Cortisonbehandlung "einsinkt" und Falten sich zurückbilden.
Es unterdruckt das Immunsystem und gerade das ist bei der Rasse ohnehin stark angegriffen.
So lange wie möglich Cortison vom Hund fernhalten, oder versuchen die Probleme mit kleinen Dosen in den Griff zu bekommen.


Zudem sollte Cortison (sowohl bei Mensch, als auch beim Tier) nur verwendet werden, wenn alternative Medikamente keinen Erfolg erzielten. Die Belastung des Körpers ist viel zu enorm, um damit so unbefangen umzugehen wie es viele Ärzte leider tun. Cortison muss zudem (je nach Höhe der Dosierung) ausgeschlichen werden. Bitte hierzu den Tierarzt eingehend befragen.

Links:
http://www.tierpathologie-leipzig.de/Infoblatt18.pdf
Info zuSpaid



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