Ernährung: bei Nierenerkrankung
***in Bearbeitung***
Bei nierengeschädigten Hunden auf jeden Fall mit einem guten Tierarzt und/oder einer Ernährungsberaterin zusammenarbeiten. Die richtige Ernährung kann dem Hund ein hohes Maß an Lebensqualität geben.
Fütterung bei bereits nierengeschädigten Hunden
Auch hier wird immer von proteinreduziert gesprochen. Eine Eiweißreduktion geht nicht zwangsläufig mit einer fleischreduzierten Fütterung einher. Vielmehr muss an den richtigen Stellschrauben gedreht werden:
Zunächst einmal braucht der nierenkranke Hund unbedingt hochwertiges, leicht verdauliches Eiweiß.
Hochwertiges Eiweiß ist absolut essentiell, um gesundes Gewebe aufzubauen und zu erhalten – für die Bildung neuer Zellen, die Funktion der Organe (also auch der Niere) und ein intaktes und starkes Immunsystem.
Würde man, wie früher und z.T. auch heute noch empfohlen, stark proteinreduziert füttern, würde darunter auch die Zellneubildung nachlassen bzw. im schlimmsten Fall sogar Gewebe im Körper abgebaut. Das Immunsystem wird zusätzlich geschwächt. Beides ist kontraproduktiv. Sowohl beim kranken, als auch beim gesunden Hund.
Eine dieser Stellschrauben an denen man drehen kann ist z.B. der Fettgehalt in der Nahrung:
Durch die Erhöhung von Fett kann der Proteingehalt gesenkt werden, ohne massiv fleischreduziert zu füttern. Auch dieses Fett sollte tierischen Ursprungs sein.
Eine weitere Stellschraube sind die Kohlenhydrate. Hier sollte man jedoch vorsichtig sein, da Kohlenhydrate den Insulinspiegel erhöhen und somit die Nieren belasten. Wer an dieser Stellschraube drehen möchte, sollte unbedingt einen Ernährungsberater zu Rate ziehen.
Die folgende Aussage bezieht sich zwar speziell auf die Ernährung durch BARF, jedoch ist die Aussage für jede Art der Fütterung zu beachten:
"Der Mythos, dass hohe Eiweißmengen Nierenerkrankungen entstehen lassen oder bestehende Nierenerkrankungen verschlimmern, hält sich hartnäckig, obwohl es inzwischen mehrfach wissenschaftlich nachgewiesen worden ist, dass dies NICHT der Fall ist. Der Körper braucht Eiweiß um Gewebe aufzubauen und zu erhalten. Füttert man zu wenig Eiweiß, baut sich Gewebe ab, das Immunsystem wird schwächer und die Enzymaktivität lässt nach. Das beschleunigt nur den Abbau des Gewebes, einschliesslich dem Nierengewebe. Bei Nierenerkrankungen ist es nicht sinnvoll eiweißreduziert zu füttern. Bei der BARF-Ernährung ist der einfachste Weg, den Phosphorgehalt des Futters zu reduzieren, die Knochenmenge zu reduzieren, denn Knochen enthalten nicht nur viel Calcium sondern auch am meisten Phosphor. Calcium kann dann mit Calciumcarbonat, Calciumcitrat oder Eierschalen ergänzt werden.
Weitere wichtige Maßnahmen bei Niereninsuffinzienzen neben der Phosphorreduzierung sind die Supplementierung von Kalium, Spurenelementen, Coenzym Q10 und B-Vitaminen, da ihre Verwertung durch die gestörte Nierenfunktion eingeschränkt ist. Etwas extra Vitamin C kann zusätzlich hilfreich sein.
Gemüse mit hohem Gehalt an Karotenen (gelbes, rotes, grünes Gemüse) sollte vermehrt gefüttert werden sowie schwefelreiche Lebensmittel
(Eigelb, Leber, Fisch, Käse, Brokkoli, Obst). Pflanzenöle sollten gemieden werden.
Quelle: https://www.drei-hunde-nacht.de/ernaehrung-barf/ernaehrungstipps-bei-nierenerkrankungen/
Kaliumhaltige Lebensmittel sind z.B. getrocknete Petersilienblätter, oder Sellerieblätter, Dill, getrockente Brennessel, Fenchelsamen, oder Heilerde.
B-Vitamine können hinzugefügt werden in Form von Spirulina, Leber, Wurzelgemüse und wieder Dill.
Kräuter wie z.B. Mariendistel, Löwenzahn, Artischocke und Propolis unterstützen zusätzlich die Nierenfunktion.
Zur Häufigkeit und Dosierung der Zusätze sollte ein Ernährungsberater, oder eine andere Fachkraft hinzugezogen werden.
Um einen nierenkranken Hund zu füttern, sollte man diese Punkte beachten:
- nur hochwertiges, leicht verdauliches Protein verfüttern
- Fett als Energielieferant
- Bindegewebslastige Teile wie Maul-, Kopffleisch, Pansen, Blättermagen usw.
besser vermeiden, oder sehr gering halten
- Innereien in Maßen
- kein Getreide
- phosphorarm füttern (keine Knochen oder Knochenmehl,
auf Innereien achten, Hefen und Molke meiden)
Kann man gegen Nierenerkrankungen vorsorgen
Jein. Der Shar Pei ist aufgrund seiner genetischen Disposition - siehe SPAID - leider ein Risikokandidat für Amyloidose und Niereninsuffizienz. Vermeiden sollte man unbedingt einen hohen Blutzuckerspiegel, da die Folge, eine erhöhte Insulinausschüttung, das Krankheitsbild weiter verschlechtert. Gerade bei anfälligen Hunden sollte man darauf ein Auge haben.
Das bedeutet für den Shar Pei:
- wenig bis keine Kohlenhydrate = getreidefrei
- Vermeidung von Trockenfutter mit hohem Anteil an Getreide, Mais, Kartoffeln
- zuckerfrei
- salzarm
Fazit:
Ein Shar Pei benötigt per se keine proteinarme Ernährung, da der Hund u.a. Proteine zur Bildung von Gewebe unbedingt benötigt.
Selbst ein nierenkranker Shar Pei sollte nicht proteinarm ernährt werden. Hier ist vielmehr darauf zu achten, dass der Hund hochwertiges, leicht verdauliches Protein zugeführt bekommt und ausreichend Fett als Energielieferant verfüttert wird. Wendet euch bitte an einen Ernährungsberater, oder befragt Züchter und Liebhaber der Rasse.
Beim Shar Pei stellt sich immer wieder Getreide als das Problem Nr. 1 heraus, welches für Allergien, Hautveränderungen, Ohrenentzündungen usw. verantwortlich ist.
Vermeidet Getreide so gut wie möglich. Ein gesundheitlich unauffälliger Hund kann durchaus Kohlenhydrate in Form von Getreide erhalten, aber die Mengen die sich davon oft im Fertigfutter befinden, sind für einen Hund absolut unnatürlich und der Shar Pei reagiert aufgrund seiner genetisch bedingten Entzündungsvorgänge im Körper besonders stark auf getreidelastige Ernährung.
Stellt ihr Rationen für euren Hund selber her, egal ob gekocht oder roh, informiert euch bitte ausreichend und wendet euch ggf. an einen Ernährungsberater.
Bei so manchen Futterplänen... bekommt man Angst und Bange und es ist kein Wunder das der Shar Pei so reagiert.
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