Anti-Hefepilz-Diät



Futterumstellung bei Malessezien-Dermatitis auch Anti-Hefepilz-Diät genannt
Durch die Erkrankung meiner Hündin habe ich mich mit dem Thema Malessezien-Dermatitis etwas mehr beschäftigt und versuche meine Recherchen und Erfahrungen zu teilen.
Zu einer med. Behandlung gehört oftmals auch eine Futterumstellung und gerade diese ist bei Hefepilz-Infektionen sehr wichtig. Vor allem, wenn der Hund generell sehr anfällig dafür ist, oder die Beschwerden über einen längeren Zeitraum nicht besser werden und immer wieder aufflackern. 

Hefen - Zucker - Kohlenhydrate:
Hefen brauchen Zucker als Energiequelle und Kohlenhydrate werden bei der Verdauung nunmal in Zucker umgewandelt. Deswegen ist es absolut empfehlenswert bei der Ernährung den Zucker bzw. die Kohlenhydrate in Form von Getreide herauszunehmen. 
Hier fallen vor allem div. Fertigfuttersorten und Leckerlis raus. Denn gerade in den Fertigprodukten ist neben den Kohlenhydraten, auch noch Zucker, Honig, oder Sirup enthalten. Also gleich doppeltl und dreifach schlimm.
In der Ernährung ist Zucker nicht nur der weiße Zucker, der vielen Leckerlies und Futtersorten zugesetzt wird, sondern auch in Form von Melasse, Honig, Süssungsmittel usw. 
All diese “versteckten” Zuckersorten sorgen weiterhin für ein übermäßiges Hefepilzwachstum. 
Obwohl Honig durchaus einen Nutzen hat, ist er eine Nahrungsquelle für Hefen und somit für betroffene Hunde leider kontraproduktiv. 

Wenn der Hund Probleme mit Hefebefall hat, dann müssen in Zukunft die Etiketten von Hundefutter und Leckerlies sorgfältig gelesen werden, damit Produkte vermieden werden können, welche Honig, Glucose-Fructose-Sirup, Zucker, weiße Kartoffeln (auch Süßkartoffeln!!) und anderes Getreide enthalten. 

In der Ernähung müssen jegliche Sorten von Kartoffeln, Mais, Weizen, Reis etc. entfernt – alle gängigen Kohlenhydrate müssen in eine zuckerfreie Diät umgewandelt werden. 
Da der Hund jedoch u.a. Kohlenhydrate als Energielieferant im Futter benötigt und Gluten, sowie Kartoffeln (Stärke) kein Bestandteil dieser Diät sind, kann zur Energiegewinnung entweder Fett zugefügt werden, oder die unten aufgeführten Alternativen. Allerdings sind diese nicht täglich zu verabreichen, sondern lediglich zur Abwechslung (1x pro Woche).

Folgende Alternativen gefüttert werden:
   - Quinoa
   - Buchweizen
   - Amaranth
Diese Produkte können in jedem Rossmann gekauft werden und die Zubereitung ist sehr einfach. Es ist nicht mehr Aufwand als Kartoffeln, oder Reis zu kochen. 
Eine weitere Möglichkeit ist die Gabe von Flohsamenschalen. Sie enthalten viele wertvollen Ballaststoffe und reinigen zusätzlich den Darm. Bei der Verfütterung ist an sich nicht verkehrt, da der Darm entrümpelt wird, was gut für das Immunsystem ist. 
Bei der Gabe von Flohsamenschalen sind drei Dinge zu beachten:
   1. nicht überdosieren
   2. vorher immer quellen lassen
  3. die Kotmenge kann sich stark erhöhen
  
Apfeltrester ist eine weitere Möglichkeit. So kann eine gute Abwechslung gewährleistet werden.

Wer bisher Trockenfutter oder Dose gefüttert hat, sollte auf sog. Reinfleischdosen umsteigen wie z.B. Dr. Clauders, Kiening, Fleischeslust, Boos, Animonda geht auch. In diesen Dosen darf nur Fleisch deklariert werden - kein Getreide, keine Kartoffeln, Reis, sonstiges wie Melasse, Zucker, Bierhefe usw.
Diese Reinfleischdosen kann man pur geben, oder man fügt gekochtes Gemüse, püriertes Obst, oder eben die o.g. Alternativen hinzu.
Wer seinen Hund roh füttert, der sollte seine Komponenten überprüfen und während der Diät in Zukunft weglassen. Bei Selbstkochern natürlich auch.
Aber nicht nur Zucker begünstigt, dass die Hefepilze beim Hund sich vermehren. Auch bei allen anderen Lebensmitteln muss darauf geachtet werden

Glykämischer Index:
Zu seiner Ermittlung werden Dauer und Höhe des Blutzuckeranstieges nach Verzehr von z.B.
50 Gramm Kohlenhydraten aus einem Lebensmittel gemessen. Als Referenzwert gilt der Blutzuckeranstieg nach Aufnahme von 50 Gramm Glukose, der gleich 100 Prozent gesetzt wird. Kohlenhydrathaltige Lebensmittel, die einen schnellen und/oder hohen Blutzuckeranstieg auslösen, haben also einen hohen glykämischen Index.
Es geht hier also um Zucker und wie wir weiter oben schon festgestellt haben, sollte die Ernährung eines Hefepilz-Kandidaten möglichst zuckerfrei erfolgen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll für den Zeitraum der Diät bei allen verfütterten Lebensmitteln darauf zu achten, dass nur niedrig glykämische Produkte in den Napf wandern.
Vermeiden Sie bei der Fütterung auf jeden Fall Gemüse (und auch weitere Lebensmittel) mit einem hohen glykämischen Index wie z.B. 
Banane, Beeren, Kartoffeln aller Art, Kürbis, gekochte Karotten , gekochter Sellerie, Mais,
Niedrig glykämisches Gemüse
kann verfüttert werden:
Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Eisbergsalat, Endivien, Erbsen, Feldsalat, Fenchel, grüne Bohnen, Gurke, Karotten (nur roh), Kohlrabi, Kopfsalat, Mangold, Pastinake, Radicchio, Radieschen, Rahmspinat, Rosenkohl, Sellerie, Spargel, Zucchini

In diesen Links können die verwendeten Lebensmitteln überprüft werden.
Die Futterumstellung ist ein wirklich wichtiger und notwendiger Schritt.  Durch diese Art der Ernährung wird die normale Hautflora unterstützt um wieder gesund und ausgeglichen zu werden. 

Ich habe diese Diät bei meiner Hündin gut 3 Monate durchgezogen. Seit Herbst 2017 hat sie mit Hefepilzen keine Probleme mehr. Allerdings habe ich ihren Futterplan entsprechend angepasst. Sie bekommt zwar mittlerweile so leckere Sachen wir Banane, Kürbis, Kartoffeln - allerdings nur in geringen Mengen und selten.

Öl:
Ist für die Ernährung ebenfalls sehr wichtig. Besonders bewährt haben sich Öle mit hohen Omega-3-Fettsäuren wie z.B.
- Fischöl (Omega 3-6-9 Öl)
- Leinöl
- Hanföl
Da Hunde aber nur aus tierischen Ölen ihren Nutzen ziehen können, empfiehlt es sich ein gutes Omega 3-6-9 Öl zu verfüttern wie z.B. von barf-kultur.de, oder Pahema.
Dieses 3-6-9 Öl kann 4-5x pro Woche die Mahlzeit ergänzen. Lein- oder Hanföl dann an den restlichen Tagen.
Auch die Fütterung von Hanfsamen kann unterstützend wirken. Diese kleinen Ölfrüchte enthalten eine ganze Reihe von Mineralstoffen, Fettsäuren etc. und wirken entzündungshemmend.

Natürliche antifungale Lebensmittel:
Um das Hefepilz-Niveau im Körper zu senken können antifungale Lebensmittel wie Koblauch, Oregano und Propolis sehr hilfreich sein.

Propolis
wirkt nicht nur antibakteriell, sondern auch gegen Viren und Pilze. Zudem stärkt es das Immunsystem, weshalb die Gabe von Propolis sehr empfehlenswert ist. Zusätzlich können Sie aus dem Pulver eine Tinktur herstellen, mit der die betroffenen Hautstellen versorgt werden können.

Oregano, Thymian und Ceylon-Zimt
können weiterhin dem Hund verabreicht werden, um das Hefepilz-Niveau im Körper zu senken. Für welche Kräuter man sich entscheidet und wie man dosiert, sollte man am Besten erfragen. 
Knoblauch kann grundsätzlich verfüttert werden, allerdings sei erwähnt, dass eine Überdosierung für den Hund gefährlich werden kann. Deswegen bitte folgenden Link lesen.


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