FSF - Familiäres Shar Pei Fieber
Was ist familiäres Shar Pei Fieber?
FSF gehört zur Erbkrankheit SPAID. Da SPAID genetisch bedingt ist, können nur die einzelnen Symptome behandelt werden, aber die Krankheit an sich ist nicht heilbar.
Die Ursache von FSF liegt in verschiedenen genetischen Faktoren. Ein genetisch bedingter Defekt im Immunsystem führt zu einer überaktiven Immunantwort des Körpers. Die mutierten Gene stören die Regulierung von entzündlichen chemischen Botenstoffen im Körper.
Diese Fehlbildung im angeborenen Immunsystem führt dazu, dass die Erkrankung sich durch spontane Angriffe von Entzündungen manifestiert.
Andauernde und anhaltende Entzündungsvorgänge führen bei betroffenen Hunden zu Amyloidose, Organversagen und einem frühen Tod.
Mittels bestimmter Blut- und Urinanalysen kann in aller Regel FSF von anderen fiebrigen Erkrankungen diagnostiziert werden.
Ein typischer Fieberschub ist immer ein Marker für das Vorhandensein der autoentzündlichen Erkrankung SPAID.
Um mehr über die Zusammenhänge von Amyloidose, Nierenversagen, Fieberschübe usw. zu erfahren, wird aktuell (08/2018) verstärkt geforscht.
Der Shar Pei ist das einzige Tier, bei dem autoentzündliche Prozesse spontan und jederzeit auftreten. Ein hoher Anteil der Shar Pei Population ist von dem autoentzündlichen Krankheitskomplex betroffen (SPAID/SPAID).
Die sog. reaktive Amyloidose (sekundäre Amyloidose) entsteht beim Shar Pei in der akuten Phase eines Fieberschubs. Das Protein Amyloid A wird in der Leber während dieser Entzündung freigesetzt und verbleibt anschließend in der Niere. Die wohl häuftigste Todesursache bei betroffenen Hunden ist das Nierenversagen. Dieses Nierenversagen führt in aller Regel zu einem frühen Tod.
Amyloidose zeigt zusätzliche Symptome wie erhöhter Durst, dadurch häufiges Urinieren, Erbrechen, Mundgeruch, Appetitlosigkeit, z.T. Schmerzen im Bauchbereich
Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass bei betroffenen Hunden regelmäßig die Niere untersucht wird.
Betroffene Hunde erleiden alle paar Wochen Fieberschübe die mit einem Anstieg der Körpertemperatur von bis zu 42° einhergehen. Unbehandelt können diese Fieberschübe bis zu 48 Stunden andauern.
Sehr häufig geht ein Fieberschub mit geschwollenen Gelenken, vor allem der Sprunggelenke (auch unter swollen hock syndrome bekannt) einher.
Auslöser dieser Fieberschübe sind entzündliche Prozesse im Körper des Hundes, die unter der vererbten Krankheit SPAID bekannt sind.
Mastzellerkrankungen (Krebs), Dermatitis, entzündliche Darmerkrankung (IBD), Allergien, Otitis, Glaukom, Entropium, Llymphangitis (Blutvergiftung verursacht durch Bakterien wie z.B. Streptokokken oder Staphylokokken), Immunglobulin-A-Mangel (das Fehlen der A-Antikörper, was zu Atemweginfektionen führen kann), Cobalamin-Mangel (Vitamin B12 Mangel) , Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) und Vaskulitis (zusammengefasst als Allergie vom Typ 3 – bei der es zu Entzündungen von Arterien, Arteriolen, Kapillaren und Venen kommt, wodurch in der Konsequenz auch die versorgten Organe selbst geschädigt werden).
In welchem Alter kann ein Fieberschub auftreten?
Häufig beginnt die Krankheit früh bis zum ca. 18. Lebensmonat. Es ist jedoch nicht ungewöhnlich, dass FSF erst im Erwachsenenalter auftritt.
Häufigkeit der Fieberschübe?
Das ist sehr individuell und reicht von monatlich bis hin zu halbjährlich.
Es soll auch Hunde geben, bei denen nie ein Fieberschub ersichtlich war, die jedoch vorzeitig an akutem Nierenversagen verstorben sind.
Andere Hunde hatten während des akuten Nierenversagens ihren ersten sichtbaren Fieberschub.
Wie hoch steigt die Temperatur und wie lange hält es an?
Das Fieber ist enorm variabel in seinem Auftreten. Es kann sehr hohes Fieber bis zu 42° auftreten, aber auch gemäßigt um die 40°.
Ab einer Temperatur von 41° ist der Hund ein medizinischer Notfall und gehört auf jeden Fall in eine Praxis, oder Klinik
Ein Fieberschub kann unbehandelt bis zu 48 Stunden dauern, oder nur wenige Stunden.
Es ist wichtig sich gewisse Grundlagen wie Fiebermessen, Verabreichung von Medikamenten, Ausstattung einer Hausapotheke zu beschäftigen. Bei einem Fieberschub muss so schnell wie möglich gehandelt werden. Sehr hohes Fieber ab 41° sollte immer gemeinsam mit einem Tierarzt behandelt werden.
Welche Begleiterscheinungen können auftreten?
Neben dem hohen Fieber, treten in aller Regel geschwollene, schmerzhafte Gelenke (vor allem der Sprunggelenke „swollen hock syndrome), schmerzhafte und geschwollene Schnauze, Bewegungsunlust, Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall, flache Atmung
Zeigt der Hund eines, oder mehrere dieser Symptome dann bitte unbedingt einem Tierarzt vorstellen. Am besten erkundigt man sich bereits im Vorfeld über einen Tierarzt in der Nähe, der Rasseerfahrung hat.
Nicht jedes Fieber beim Shar Pei muss gleich FSF sei! Aus diesem Grund ist die Diagnosestellung sehr wichtig. Was alles untersucht werden sollte und wie die Behandlung von FSF aussehen kann, findet ihr HIER
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